Ausstellungen

Vielleicht führte mich ein gesundes Maß an Unentschlossenheit zur Museumsarbeit und zur Ausstellungsmacherei? Nennen wir es einfach „Vielseitigkeit“, denn meine Interessen waren immer schon breit gefächert.

Neugier auf die und das Ferne – Forschen

Im Mittelpunkt stand dabei von jeher die Liebe zu Buchstaben und Wörtern. Zudem gehe ich den Dingen gern auf den Grund und bin außerdem mit einer guten Portion Neugier ausgestattet.

Das „alte Zeugs“ auf dem Dachboden – Sammeln, Bewahren und Dokumentieren

Aufgewachsen bin ich mit zahlreichen (Alltags-)Gegenständen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden und oft viel aus ihrem „Leben“ zu erzählen haben – wenn man genau zuhört. Auch wenn Butterfässer, Tanzmasken oder schützende Amulette ihre Bedeutung in unserem bzw. im Alltag ferner Kulturen größtenteils verloren haben, fand und finde ich die Geschichten von Dingen damals so spannend wie heute. Sie erzählen uns von Freud und Leid ferner Zeiten; von Alltäglichem und Festlichen, von entbehrungsreichen Tagen, aber auch von „hohen Zeiten“ / Hochzeiten.

Deshalb setze ich mich dafür ein, dass derartige Zeugnisse nicht verloren gehen und weitergegeben werden, indem man sie sammelt, bewahrt und dokumentiert.

Wo funktioniert das am besten? Natürlich im Museum. Denn dort schaut man mit einem professionellen Blick auf das Bewahrenswerte. Und Museen haben natürlich mehr Platz … .

An einer Tätigkeit im Museumsbereich führte für mich also kein Weg vorbei! Hier fand ich den beschriebenen bunten Mix an Tätigkeiten, die als sog. „Kernaufgaben“ von Museen bekannt sind: Sammeln, Dokumentieren, Forschen, Bewahren, Ausstellen und Vermitteln.

Vom Fremden, Fernen und Unbekannten erzählen – Ausstellen und Vermitteln

Eigentlich wollte ich nie Lehrerin werden, aber nun, seit mehr als 17 Jahren schon, sind pädagogische Tätigkeiten aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Als Museumspädagogin darf ich Schulklassen, Familien und Senioren ferne Welten -in zeitlicher, räumlicher und thematischer Hinsicht- ganz nah bringen, indem ich sie durch Ausstellungen führe und mit ihnen ins Gespräch komme.

Ausstellungen als gestaltete Räume kommunizieren mit dem Publikum und bieten die Chance, sich mit allen Sinnen mit diversen Themen und nicht zuletzt Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Diese Möglichkeit begeistert mich immer wieder und sie ist noch lange nicht ausgeschöpft! Aber auch in Zeiten, wo virtuelle Rundgänge als Alternativen zu realen angeboten werden (jetzt in der Corona-Krise können diese zumindest als emotionale Rettungsanker für Kulturschaffende, -vermittelnde und –interessierte fungieren) sollten Museum sich doch immer auf ihre Alleinstellungsmerkmale besinnen: ihre umfangreichen, vielfältigen Objekt-Sammlungen – ihr Herz.